Das soziale Netzwerk XING erweitert seine Smartphone-App mit einer Funktion zum Scannen von Visitenkarten. Dieser…
XING verzeichnet Minus im Konzernergebnis und im Wachstum
Das deutsche Business-Network XING hat heute den Geschäftsbericht 2009 veröffentlicht. Trotz Umsatzsteigerung gibt es wohl wieder keinen Grund zum Feiern, denn neben dem negativen Konzernergebnis stagnieren die Neuzugänge bei den Mitgliedern im deutschsprachigen Raum weiter.
Das börsennotierte Unternehmen XING veröffentlichte heute den Geschäftsbericht 2009. Darin geht hervor das XING im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar eine Umsatzsteigerung von 28 Prozent verzeichnet hat, aber mit einem negativen Konzernergebnis das Jahr 2009 abschließt. Das Minus sei laut dem Bericht auf einmalige, außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 5,4 Mio. Euro zurückzuführen. Allerdings ist das nicht der einzige Bereich bei dem XING Verluste verzeichnen muss, auch im Bereich der Neuzugänge im deutschsprachigen Raum verliert das Netzwerk weiterhin. Während in der Türkei der Mitgliederzuwachs im Vergleich zu anderen Netzwerken gut aufgeholt werden konnte, verliert XING Monat für Monat an Neuzugängen im deutschsprachigen Raum. In den für das Unternehmen wichtigen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz meldeten sich im vierten Quartal 30 Tausend Mitglieder weniger an, als ein Quartal zuvor. Im Vergleich zum ersten Quartal 2009 ist das ein Einbruch von fast 50 Prozent.
Auch die zahlenden Mitglieder gehen weiter zurück. Hier zeigen sich die Einbrüche noch deutlicher. Waren es im ersten Quartal 2009 noch 56 Tausend neue Premium-Mitglieder, so haben sich im dritten Quartal nur noch 25 Tausend Mitglieder für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft entschieden – das ist ein dickes Minus von über 55 Prozent.
Die Einbrüche im Wachstum der Mitglieder setzen sich also weiter fort. Meiner Meinung gibt es nur eine Lösung, um der Stagnation entgegenzuwirken: Die kostenlose Basismitgliedschaft wieder attraktiver gestalten, um somit neue User für XING zu begeistern. Die Stärke von XING sind die nach wie vor die Gruppen, die in anderen Social Networks längst nicht so professionell und übersichtlich sind. Aber auch hier spüren viele einen Rückgang der Mitglieder-Aktivitäten.
Zurück gingen aber auch die Umsatzerlöse aus den Premium-Mitgliedschaften. Im vierten Quartal 2009 beliefen sich diese auf 9,3 Mio. Euro, das sind deutlich weniger als im Quartal zuvor – da waren es noch 9,96 Mio.
Quelle: XING (Screenshot Geschäftsbericht 2009)
Die im Herbst letzten Jahres eingeführte kostenpflichtige Recruiter-Mitgliedschaft scheint sich laut dem Geschäftsbericht bisher auch nicht durchzusetzen, zumindest wurden „keine nennenswerten Umsätze mit dieser bezahlten Mitgliedschaft erzielt.“
Die folgende Übersicht zeigt die Performance der XING-Aktie. Diese hat sich im Vergleich zum TecDAX eher mittelprächtig entwickelt.
Quelle: XING (Screenshot Geschäftsbericht 2009)
Auf den folgenden Grafiken werden die Zahlen der täglichen Besucher veranschaulicht – im direkten Vergleich mit dem Pendant LinkedIn. Weltweit konnte sich LinkedIn weiter absetzen und steigerte in neun Monaten (Mai 2009 bis Februar 2010) die Anzahl der Mitglieder von 40 auf über 60 Millionen. Damit erzielt das amerikanische Social Network einen Mitgliederzuwachs von 50 Prozent.
Und so sieht die Verteilung der täglichen Besucher aus:
Weltweit
Trend: weltweiter Vergleich (alle Regionen)
Türkei
Trend: Türkei
In der Türkei hat XING einiges aufholen können.
Schweiz
Trend: Schweiz
Spanien
Trend: Spanien
In Spanien setzt sich LinkedIn weiter von XING ab.
Deutschland
Trend: Deutschland
In Deutschland konnte XING einen klaren Vorsprung gegenüber LinkedIn erzielen und die täglichen Besucher deutlich steigern.
Fazit: Trotz der Steigerung der täglichen Besucher sehen die Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2009 nicht so rosig aus. Neben dem negativen Konzernergebnis verliert XING im deutschsprachigen Raum deutlich an Wachstum. Wenn XING konkurrenzfähig bleiben möchte, sollte das Unternehmen die Basismitgliedschaft wieder attraktiver gestalten. Nur damit lässt sich imho diesem Trend entgegenwirken.
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Ich selber nutze mein Konto dort nur noch sehr selten. Meiner Meinung nach werden es immer mehr Netzwerke oder Dienste die man haben „muss“. Vor kurzem ist Twitter hinzugekommen und ich profitiere zwar durch den Dienst, aber leider ist keins der anderen Netzwerke dadurch weggefallen.
Für mich ist Xing allerdings ein sehr seriöses Netzwerk. Ich finde es sowie vom Layout als auch vom Inhalt am überzeugendsten und vor allem sinnvollsten. Dennoch vergebe/nehme ich keine Arbeit über das Netzwerk. Ich persönlich würde es schade finden wenn Xing schließen müsste.
XING verdanke ich mittlerweile „signifikante“ Teile meines Umsatzes. Die Zahlen in meinem letzten Artikel hierzu wurden weiter übetrtorffen, da ich auch Bestandskunden finden und binden konnte:
http://www.computerwelt.at/detailArticle.asp?a=126697&n=5&n2=0
Die anderen Social Webs sind zwar vielversprechend, verdient habe ich an diesen noch kaum. Ich muß jedoch zugeben, auch mehr als 90% meiner Social Web Zeit mit XING zu verbringen. Facebook nutze ich jedoch nach und nach vermehrt und finde auch dort immer mehr mein Geschäft.
Kurzum: Als XING Fan hoffe ich stark, daß bald wieder an Fahrt aufgenommen wird und die Plattform weiter wächst.
LG
Alexander
Bei Social Networks geht es ja auch nicht darum, damit Geld zu verdienen, sondern vielmehr mit den richtigen Personen zusammenzufinden. Monetäre Ziele sollten dabei eher sekundär angesehen werden.
XING muss sich etwas einfallen lassen. Allein von den Premium-Mitgliedschaften können Sie nicht leben und XING als Jobbörse? – ich weiß nicht.
Eigentlich sollte die relative geringe Anzahl der Premium-Mitglieder im Vergleich zur gesamten Mitgliederzahl zu denken geben. Gerade mal 8,6 Prozent von 8 Mio. Mitgliedern haben sich für die kostenpflichtige Mitgliedschaft entschieden. Dabei würde mich vor allem die Fluktuation interessieren. In meinem Umfeld kündigen immer mehr Menschen auch die Premium-Mitgliedschaft. Sie fragen sich einfach, warum soll ich für etwas bezahlen, was ich woanders kostenlos bekomme.
Einziger Trumpf von XING ist, dass ich bei keiner anderen Plattform so viele Business-Kontakte im deutschsprachigen Raum finde. Aber wie lange wird dieser Vorsprung noch reichen?
Herr Klaus,
Bei allem Respekt: Was meine Ziele mit Social Webs sind, überlassen Sie bitte mir. In der Regel nutze ich diese nicht, um Freunde zu finden [auch wenn ich „nebenher“ dadurch welche gefunden habe]. Was nicht heißt, daß die Verfolgung dieses Zieles schlecht ist – aber eben nicht meine vorrangige Intention bei der Nutzung.
Klarerweise mache ich Geschäfte mit Personen und nicht mit Maschinen. Doch die Maschinen verkürzen den Weg zwischen Angebot und Nachfrage.
Somit ist aber auch klar, welche Meßlatten ich an Potential und Effektivität von Social Webs anlege. Verfolgt jemand andere Ziele, wird er/sie auch anders messen.
Die Intention einzelner jedoch pauschal in Abrede zu stellen, ist meinen Augen jedoch ver-messen. Meinen Sie nicht?
Herzlichst
Alexander Simon
Sehr geehrter Herr Simon,
keineswegs möchte ich Ihre Intention in Abrede stellen, schon gar nicht Ihre Ziele vorschreiben. Der Tenor meiner Aussage sollte als allgemeiner Tipp und nicht als persönliche Wertung Ihres Statements aufgefasst werden. Bitte entschuldigen Sie dieses Missverständnis.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen, wer das viel zitierte Motto „Persönliches zählt, Geschäftliches ergibt sich“ lebt, erreicht seine Ziele schneller und einfacher. Meine Kritik bezieht sich eher auf Kontaktsammler, die ihren Newsletter füllen möchten oder Trainer, die Social Media-Kurse à la „Kontakte dich reich“ verkaufen.
Herzliche Grüße
Steffen Klaus
Ihr seid alle schwachsinnig!!!
Ein Unternehmen kann nie und nimmer ewig wachsen!
Und wer an der Zielgruppe vorbeidenkt wie XING erst recht!!!
Wem sagst du das!